Ausbau Erneuerbare Energien

Nicht mehr als viel Wind

von Redaktion

VON ANDREAS HÖSS

Deutschland will im Eiltempo weg von Putins Gas und dafür die Erneuerbaren Energien ausbauen, dort vor allem die Windkraft. Da sollten die Windräder nun überall wie Pilze aus dem Boden schießen, oder? Leider nicht. Bei einer Windkraft-Auktion der Bundesnetzagentur gab es diese Woche kaum Gebote, aus Bayern nahm sogar nur ein einziges einsames Rädchen teil.

Obwohl sowohl die Ampel als auch die Union gerade viel Wind um die Energiewende machen, kämpfen Windradbauer auch mehr als ein halbes Jahr nach Putins Überfall auf die Ukraine immer noch mit überbordender Bürokratie und endlosen Genehmigungsverfahren. Wer ein Windrad errichten will, muss mitunter über Jahre gegen Widerstände im örtlichen Landratsamt ankämpfen, weil drei Kilometer entfernt eine kleine Wallfahrtskapelle steht, in der die letzte Wallfahrt aber im Jahr 1873 war. Oder er muss unzählige Nachweise erbringen, dass die geforderte Ausgleichsfläche der Feldlerche trotz einer angrenzenden Hecke eine komfortable Einflugschneise bietet – beides übrigens echte Fälle aus Bayern.

Das kann so nicht weitergehen. Angesichts der akuten Energiekrise muss die Windrad-Flaute schnellstens beendet werden. Will man Bayerns Wohlstand erhalten, bleibt auch gar nichts anderes übrig: Genug grüne Energie ist längst ein Standortfaktor für die Wirtschaft. Wohl auch deshalb siedeln sich große Autobauer und Chiphersteller gerade lieber im Norden als im Freistaat an.

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