Berlin – Das Buch ist klein, seine Botschaft groß. „Deutschland muss führen“, schreibt Marie-Agnes Strack-Zimmermann in ihrem Werk „Streitbar“. Die FDP-Verteidigungspolitikerin fordert vehement, mehr Verantwortung zu übernehmen. Ihr Appell richtet sich an die Politik, aber auch an jeden Einzelnen. Ihre Mahnung: Vom Ausgang des Krieges in der Ukraine hänge maßgeblich ab, wie stabil das Leben in Europa sein wird.
Es sind unbequeme Wahrheiten, mit denen Strack-Zimmermann den Leser aus seiner Wohlfühlzone holt. Die Wehrhaftigkeit eines Landes fange nicht erst bei den Soldaten an, sondern bei jedem Einzelnen. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine habe deutlich gemacht: Frieden und Freiheit seien nicht selbstverständlich. Ihr geht es um die Bereitschaft, beides zu verteidigen.
Vieles im Buch kennt man von den zuletzt zahlreichen Auftritten im Fernsehen. Als Vorsitzende des Verteidigungsausschusses genießt die 64-Jährige durch den Krieg in der Ukraine mediale Aufmerksamkeit.
Dass bei der Truppe noch vieles im Argen liegt, schildert die Politikerin aus eigener Anschauung. Auch wenn die Politikerin keine akute Kriegsgefahr für Deutschland sieht, so ist sie dennoch besorgt beim Blick auf die Bundeswehr. Die Munitionsvorräte reichen nur für wenige Tage und wie in einer klassischen Behörde heißt es auch bei der Truppe: „Ab Freitag um eins macht jeder seins.“ ALEXANDER SCHÄFER
Die Streitschrift
Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Streitbar. Was Deutschland jetzt lernen muss, dtv, 134 Seiten, 14 E.