Fulda – Beim Deutschlandtag der Jungen Union (JU) in Fulda ist Johannes Winkel aus Nordrhein-Westfalen zum neuen Chef der Jugendorganisation von CDU und CSU gewählt worden. Er folgt auf Tilman Kuban, der sich altersbedingt nicht mehr zur Wahl stellte. Mit Themen wie Generationengerechtigkeit und Klimaschutz will Winkel die JU in die Zukunft führen. Zugleich warnte er davor, Deutschland dürfe seine Industrie und seine Innovationskraft nicht verspielen.
„Lasst uns mit aller Kraft für den Erhalt der Industrie, Produktion und Innovation in Deutschland kämpfen“, sagte Winkel. Die Union solle die erste Partei sein, die Deutschland zu einem klimaneutralen Industrieland mache. Den Politikern der Ampel-Koalition warf Winkel Zerstrittenheit und Führungsschwäche vor. „Lieber Herr Scholz, jede Wahl in Berlin ist besser organisiert als Ihre Bundesregierung“, sagte Winkel mit Blick auf die zahlreichen Pannen bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, die wiederholt werden muss. „Aus dieser Bundesregierung, da wird keine Fortschrittskoalition mehr“, so Winkel.
Die Junge Union ist nach eigenen Angaben die größte politische Jugendorganisation Europas. Der Bundesvorsitzende steht also im politischen Rampenlicht. Winkels Vorgänger Kuban nutzte den Posten dafür, das eigene Profil und das des Parteinachwuchses öffentlichkeitswirksam zu stärken. Seine Auftritte waren offensiv, oft forsch. Sein Nachfolger präsentiert sich zurückhaltender.
Winkel will, dass die CDU wieder Programmpartei wird. Die Zeiten der klassischen Wählermilieus seien Vergangenheit. Das bedeute, dass man die Leute in erster Linie wieder inhaltlich überzeugen müsse. Die Bundestagswahl habe man auch deshalb verloren, weil sich die Wahlkämpfer die Frage gestellt hätten: Wofür steht die CDU eigentlich? „Die Oppositionszeit sollten wir als Chance begreifen und uns in Abgrenzung zur chaotischen Politik der Ampel auf unsere eigene Programmatik konzentrieren.“ dpa/mm