In der ARD sind die Klimaaktivisten der „letzten Generation“ schon da, wo sie so furchtbar gerne wären in Deutschland: in der Mehrheit. Drei der fünf von „Anne Will“ eingeladenen Studiogäste legten sich am Sonntagabend für die Klima-Kleber ins Zeug, nur zwei, Bundesjustizminister Buschmann (FDP) und Bayerns Innenminister Herrmann (CSU), durften dagegenhalten – wenn ihnen die sichtlich erregten Klima-Retterinnen mal ausnahmsweise nicht ins Wort fielen. Dieses Kräfteverhältnis entspricht vermutlich den Sympathieanteilen in der Anne-Will-Redaktion, nicht aber in der Bevölkerung, die die Straftaten der Weltuntergangspropheten laut Umfragen zu 85 Prozent ablehnen.
Leider haben die in der Tat ernüchternden Ergebnisse des Weltklimagipfels in Ägypten erkennbar nicht dazu geführt, dass die Aktivisten nun stärker Sündernationen wie China und Saudi-Arabien in den Blick nehmen. Sie arbeiten sich viel lieber an FDP und Union ab, an denen die Rettung des Weltklimas deshalb scheitere, weil Deutschland nicht mit noch mehr Furor vorangehe. Wie sehr sich die „letzte Generation“ in Wahrheit als parteiische Vorfeldorganisation der Grünen begreift, verraten schon ihre Forderungen nach Einführung eines 9-Euro-Tickets und eines 100-km/h-Tempolimits auf Deutschlands Autobahnen. Dass mit der Verlängerung der Atomlaufzeiten ein Mehrfaches an klimaschädlichem CO2 einzusparen wäre, worauf auch Greta Thunberg hinweist, interessiert die selbst ernannte „letzte Generation“ nicht. Denn im Treibhaus Deutschland gedeiht vor allem eines: die Doppelmoral.
Georg.Anastasiadis@ovb.net