Ukraine ohne Strom und Wasser

Putins Krieg gegen Zivilisten

von Redaktion

VON MIKE SCHIER

Am Mittwoch hat das EU-Parlament eine klare Aussage getroffen: Russland sei ein Staat, der „terroristische Mittel“ einsetze und „vorsätzliche Angriffe und Gräueltaten“ gegen die Zivilbevölkerung begehe. Kurz danach legten russische Hacker die Homepage des Parlaments lahm. Doch sie sollten keine Energie darauf verwenden, die Verbreitung der europäischen Einschätzung zu verhindern. Moskaus Handeln beweist derzeit täglich die terroristische Natur von Wladimir Putin und seinen Handlangern: Inzwischen richtet sich sein Krieg endgültig gegen Millionen Zivilisten – Kinder eingeschlossen.

Weil sich seine Armee an den ukrainischen Truppen die Zähne ausbeißt, will Putin nun durch Anschläge auf die kritische Infrastruktur die Moral der Ukrainer brechen – den Winter hat er dabei als Verbündeten. Dieses menschenverachtende Vorgehen widerlegt alle, die dem Kremlherrscher noch immer legitime Motive attestieren und gar Geschäfte mit ihm machen wollen. Die Frage ist nun, was länger hält: die Duldsamkeit der tapferen Bevölkerung oder der Nachschub an Raketen und (iranischen) Drohnen. Nur so viel: Die Zähigkeit der Ukrainer hat Putin schon mehrfach unterschätzt.

Mit der neuen Strategie Moskaus stellen sich auch dem Westen neue Aufgaben. Zunehmend rücken zivile und humanitäre Hilfen in den Vordergrund: Stromgeneratoren, warme Kleidung, humanitäre Güter. Ob dies ausreicht, das Leid in Grenzen zu halten? Wahrscheinlicher ist eher, dass die Zahl der Flüchtlinge wieder steigen und auch Deutschland im Winter vor viele Probleme stellen dürfte.

Mike.Schier@ovb.net

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