Streit um deutsche Patriot-Raketen

von Redaktion

Polnische Regierung lässt Lambrecht bei Flugabwehr auflaufen

Berlin/Warschau – Der Plan für einen verstärkten Schutz des Nato-Partners Polen mit Flugabwehrraketen aus Deutschland droht zu scheitern.

Noch am Montag hatte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak von der nationalkonservativen PiS-Regierung das Angebot von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) begrüßt. Doch am Mittwochabend regte er plötzlich die Verlegung der Patriot-Flugabwehrsysteme in die Ukraine an. „Dies würde es ermöglichen, die Ukraine vor weiteren Opfern und Stromausfällen zu bewahren und die Sicherheit an unserer Ostgrenze zu erhöhen“, schrieb Blaszczak auf Twitter. Unterstützung für diesen Vorschlag bekam Blaszczak von Regierungschef Mateusz Morawiecki.

Doch Lambrecht reagierte gestern distanziert auf den Vorschlag der polnischen Regierung. Die Patriots seien als Bestandteil für Nato-Gebiet vorgesehen, sagte die SPD-Politikerin. „Und wenn die außerhalb des Nato-Gebietes eingesetzt werden, dann muss das vorher mit der Nato und mit den Alliierten besprochen werden“, sagte sie nach einem Gespräch mit ihrem estnischen Amtskollegen Hanno Pevkur.

Als Konsequenz auf die beiden Toten bei einem Raketeneinschlag im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine, hatte Lambrecht Polen Unterstützung zugesagt.

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