Minsk – Er war nicht krank und mit 64 Jahren noch relativ jung: Der belarussische Außenminister Wladimir Makej ist überraschend gestorben. Die staatliche Nachrichtenagentur Belta berichtet von einem „plötzlichen Tod“. Makej war seit zehn Jahren Außenminister des autoritär regierten Landes.
Anton Geraschtschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministers, glaubt, dass Makej vergiftet wurde. „Makej wurde als möglicher Nachfolger von Lukaschenko gehandelt. Er war einer der wenigen, die nicht unter russischem Einfluss standen“, so der Ukrainer, der von einem „Fingerzeig an Lukaschenko“ spricht. Kurz vor Makejs Tod hatte die US-Denkfabrik „Robert Lansing Institute for Global Threats and Democracies Studies“ unter Berufung auf russische Militärs berichtet, dass Putin genug von Lukaschenko habe und ihn beseitigen wolle. Am Freitag hatte der belarussische Diktator erklärt, seine Armee werde nicht in den Ukraine-Krieg eingreifen: „Wenn wir uns unmittelbar mit den Streitkräften, mit Soldaten in diesen Konflikt einmischen, tragen wir nichts bei, wir machen es nur noch schlimmer“, sagte er. Diese Äußerung könnte den Kreml dazu veranlasst haben, eine Drohung zu senden. K. RIMPEL