Energiekrise? Chipmangel? Branchenumbruch? Bei den großen Autobauern ist von Krise gerade wenig zu spüren. Mercedes, VW und BMW verdienen auch mit E-Autos gutes Geld, streichen einfach günstige Basismodelle und bauen die vorhandenen Chips in teure Autos ein. So sprudeln trotz Problemen die Einnahmen, Deutschlands Autobauer blicken auf ein Traumquartal zurück.
Doch während bei den Herstellern die Korken knallen, läuten bei immer mehr Zulieferern die Sterbeglocken. So schreibt Mercedes zum Beispiel Milliardengewinne, BIA, die unter anderem den Mercedes-Stern herstellen, gehen aber gerade in die Insolvenz. Dr. Schneider und Borgers sind auch pleite und selbst Branchengrößen wie Leonie, Mahle und Schaeffler stecken in roten Zahlen.
Die aktuelle Krise macht klar: Die Zulieferer tragen nicht nur das Hauptrisiko beim Umstieg auf die Elektro-Mobilität, vor allem für auf Verbrenner-Komponenten spezialisierte Firmen wird es mittelfristig sehr schwer. Sie sind offenbar auch deutlich stärker von steigenden Material- und Energiekosten betroffen. Dazu kommt, dass die Autoriesen gerne mit harten Bandagen verhandeln. Doch ein Massensterben bei ihren Partnern kann auch nicht in ihrem Sinne sein.
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