WIE ICH ES SEHE

Die Energiepolitik – irrational statt pragmatisch

von Redaktion

Der Schutz des Klimas ist eine große globale Herausforderung. Die grüne Klima-Ideologie allerdings, die in Deutschland Regierungsprogramm ist, verhindert pragmatische Lösungen, mit denen die Klimaziele besser zu erreichen wären.

Beispiel Energiepolitik: Sie hat ihre Wurzeln in der Bewegung „Atomkraft? Nein danke“. Daher sollen die letzten drei Kernkraftwerke in Deutschland demnächst abgeschaltet werden. Irrational ist das deswegen, weil wir uns damit von einer Hochtechnologie verabschieden, die vollkommen CO2-frei ist. Ohne den Einsatz von Kernkraft sind die Klimaziele des Pariser Abkommens in keiner Weise zu erreichen. Wir geraten dadurch auch ins Hintertreffen gegenüber anderen modernen Staaten, die alle auf die Kernkraftnutzung setzen.

Mit dem Ausstiegsbeschluss aus der Kernenergie seit 2011 und der Kohle seit 2019 wird eine ideologisch motivierte Verknappung des Energieangebotes in Deutschland praktiziert. In Verbindung mit der blindgläubig herbeigeführten Abhängigkeit von russischem Gas hat diese Torheit Deutschland den zweifelhaften Ruhm eingebracht, die dümmste Energiepolitik der Welt betrieben zu haben. Eine vernünftige und vorausschauende Energiepolitik würde zunächst verlässliche Energiealternativen ausbauen und erst dann schrittweise aus den gesellschaftlich nicht mehr erwünschten Energieträgern aussteigen. Unsere grüne Klimapolitik hat diese Reihenfolge einfach auf den Kopf gestellt.

Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist das völlige Versagen der Energie- und Klimapolitik in Deutschland endgültig offenbar geworden. Trotz vieler Milliarden Subventionen in Energie aus Wind und Sonne haben wir eine unsichere Versorgungssituation, explodierende Energiepreise und steigende CO2-Emissionen.

Wirtschaftsminister Habeck und die derzeitige Bundesregierung setzen gleichwohl weiter unbeirrt auf den zügigen Ausbau der Windkraft. Dass Windräder inzwischen dank gestiegener Stahl- wie Aluminiumpreise unbezahlbar geworden sind und dass dieser Ausbau kaum im Schneckentempo vorankommt, interessiert niemanden. Ebenso wenig, dass die Energiekosten für die Industrie inzwischen im Verhältnis zu anderen Ländern, insbesondere den USA, in keiner Weise mehr wettbewerbsfähig sind. Abwanderung von energieintensiv produzierender Industrie aus Deutschland ist daher bereits im Gange und unvermeidlich.

Grüne Klimaideologie führt auch zu Unehrlichkeit und Heuchelei. So wird Strom aus ausländischen Kernkraftwerken unbedenklich importiert. Im Ausland gewonnenes Fracking-Gas wird als teures, verflüssigtes Gas zum Beispiel aus den USA als plötzlich „gutes“ Gas über die Nordsee angelandet.

Klimaminister Habeck hat sich vor dem Unrechts-Sultan von Katar verneigt. Nun feiert er den Abschluss eines langfristigen Gaslieferungsvertrages. Dass im Inland die Gasförderung durch Fracking leicht ausgebaut werden könnte, wird von dieser Regierung nicht in Erwägung gezogen.

So ist es kein Wunder, dass die Haltung der besserwissenden, arroganten Deutschen, die mit ihren Milliarden herumschmeißen, im Ausland vielfach als heuchlerisch, unehrlich und tölpelhaft kritisiert wird. Die Politik der jetzigen Bundesregierung führt darüber hinaus zu einer rasant, immer weitere Bereiche umfassenden subventionsgetriebenen staatlichen Lenkung unserer Wirtschaft auf Kosten des Steuerzahlers. Die Regierung maßt sich damit ein Wissen an, das sie gar nicht hat. Niemand kann nämlich beurteilen, welche technologischen Entwicklungen zukunftsfähig und daher förderungswürdig sind und welche nicht.

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VON DIRK IPPEN

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