Katholikentag in Würzburg

Ein Wärmezeichen in die Eiszeit

von Redaktion

VON CLAUDIA MÖLLERS

Wenn Katholiken jenseits der 60 auf Würzburg angesprochen werden, dann erinnern sich viele an eine Zeit, in der sich viel bewegt hat in ihrer Kirche. Die „Würzburger Synode“von 1971 bis 1976 führte zu einem Aufblühen in den Gemeinden. Die Mitverantwortung aller Getauften in der Kirche wurde betont. Der Beruf der Pastoralreferenten wurde entwickelt, die Diözesanräte sind eine Folge der Diskussionen.

Es gelang in Würzburg, ein neues Gesprächsklima zwischen Laien und Klerikern zu schaffen. Als lebendig und aufgeschlossen erlebten viele Katholiken ihre Kirche. Nun soll 2024 ein Katholikentag an jenem Ort sein, der vor über 50 Jahren für Aufbruch stand. Das kann eine gute Idee des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sein, um an diese Hoffnungszeit anzuknüpfen

Viele Themen der „Würzburger Synode“ wie eine modernere Sexualmoral, der Wunsch nach verheirateten Priestern und nach der Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe sind allerdings auch nach über 50 Jahren noch ungelöst. Derzeit bemühen sich deutsche Katholiken und Bischöfe auf ihrem „Synodalen Weg“, die erstarrte Eiszeit wieder aufzutauen. Der Papst hat einen weltweiten synodalen Prozess ausgerufen. Auch wenn aus der römischen Kurie derzeit eher kritische Töne zu Reformen vernommen werden: Die deutschen Katholiken haben die Hoffnung auf Veränderung nicht aufgegeben. Dafür steht der Katholikentag in Würzburg.

Claudia.Moellers@ovb.net

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