Bachmut/Moskau – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Dienstag die hart umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine besucht. Selenskyj sprach dort mit Militärvertretern und verlieh den Soldaten Auszeichnungen, wie der Pressedienst des Präsidialamtes mitteilte.
Bachmut liegt in Donezk, einer der vier ukrainischen Regionen, die der russische Präsident Wladimir Putin im September für annektiert erklärt hat. Russische Streitkräfte versuchen seit dem Sommer, die Stadt einzunehmen – bisher ohne Erfolg. Zermürbende Kämpfe haben in den vergangenen Monaten zu zahlreichen Verlusten auf beiden Seiten geführt. Während russische Truppen Ortschaften und Gebiete am äußeren Rande der Stadt für sich beanspruchen, sollen die Ukrainer die Stadt selbst sowie Teile ihrer Umgebung kontrollieren.
Dem ukrainischen Präsidialamt zufolge ist Bachmut derzeit das Zentrum der Kämpfe an der Front im Osten des Landes – der Besuch gilt als Selenskyjs bisher gefährlichster Frontbesuch. „Der mutigste Präsident der mutigsten Nation“, kommentierte der stellvertretende Ministerpräsident Mychailo Federow auf Telegram.
Wladimir Putin hat unterdessen große Probleme in den vier annektierten Regionen eingeräumt. „Die Situation in den Volksrepubliken Donezk und Luhansk sowie in den Regionen Cherson und Saporischschja ist extrem schwierig“, sagte Putin in einem an Mitarbeiter von russischen Geheim- und Sicherheitsdiensten gerichteten Video. Selenskyj bezifferte in seiner täglichen Videobotschaft die Zahl der bislang getöteten russischen Soldaten auf „knapp 99 000“. Gestern war der 300. Kriegstag.