Ärger über Notruf-Missbrauch

von Redaktion

Täter angeblich Umwelt-Aktivisten – Präventivhaft in München

Essen/München – Polizei und Feuerwehr in mehreren Städten sind am Dienstagabend nach mehreren gefälschten Notrufen zu dringenden Einsätzen ausgerückt. Per Notruf-App „nora“ seien Gasaustritte in Wohnhäusern, eine blutüberströmte Person und ein Einbruch mit bewaffneten Tätern gemeldet worden, teilte die Essener Polizei mit. In allen Fällen sei eine Vielzahl an Rettungskräften entsandt worden. Im Nachgang hätten sich selbst ernannte Klima-Aktivisten zum Missbrauch des Notrufs bekannt.

Per Chat sei eine Nachricht bei den Leitstellen eingegangen, dass „der wahre Notfall“ (Klima) von der Politik ignoriert werde. Die Täter hätten eine Fortsetzung angekündigt. Der Staatsschutz habe Ermittlungen wegen des Missbrauchs von Notrufen aufgenommen, so die Polizei. Nach ersten Erkenntnissen kommt eine Aktivisten-Gruppe aus Süddeutschland in Betracht. Auch aus Gaggenau in Baden-Württemberg wurden am Donnerstag Notruf-Missbrauchs-Fälle gemeldet.

Die Vereinigung „Letzte Generation“ distanzierte sich vage von der Aktion. Das sei man nicht gewesen, man stehe zu seinen Aktionen. Die Gruppe hatte allerdings bereits vorsätzlich falsche Feueralarme in Ministerien und im Bundestag ausgelöst.

In München hatten sich die Klima-Aktivisten erst am Mittwoch wieder auf der Straße festgeklebt: Insgesamt zehn Personen blockierten dadurch den Straßenverkehr in Berg am Laim. Alle zehn sitzen jetzt in Gewahrsam – da sie laut Polizei angegeben hatten, auch in den nächsten Tagen wieder derartige Aktionen durchführen zu wollen. Sieben von ihnen werden Weihnachten in Stadelheim verbringen, maximal bis zum 5. Januar. Drei kommen am 24. Dezember frei. Außerdem wurden alle angezeigt. Abgesehen davon kommen auch noch finanzielle Kosten auf die Klima-Kleber zu: Bis zu 1500 Euro pro festgeklebtem Aktivist könnten hier fällig werden, sagte ein Sprecher der Polizei. Abhängig davon, wie aufwendig es war, die jeweilige Person von der Straße abzulösen.  leo/dpa/afp

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