Manche Fluggäste erwartet nach Ankunft am Urlaubsort der Albtraum: Der Koffer ist liegen geblieben. Ohne Badehose auf Mallorca? Schöne Bescherung! Kleiner Tipp: Reisende sollten das gute Stück lieber ins Handgepäck nehmen. Denn die Aussicht, dass der Koffer in annehmbarer Zeit nachreist, ist schlecht. Am Flughafen München stapeln sich derzeit die herrenlosen Gepäckstücke – der Airport, so scheint’s, ist überfordert.
Bisher schiebt der Flughafen, der ohnehin bei diesem Thema äußerst schmallippig reagiert, die Verantwortung auf Flugturbulenzen nach dem Eisregen. Doch das ist nur ein Grund. Ein zweiter: Dem Flughafen fehlt Personal. Man kann dafür sogar zu einem gewissen Ausmaß Verständnis haben. Klar musste der Flughafen in der Corona-Krise Personal abbauen (in München ohne Kündigungen!). Und klar hat der steile Aufwärtsflug nach der Krise selbst Kenner der Branche überrascht. So viel Personal kann man in so kurzer Zeit gar nicht einstellen.
Was der Flughafen selbst in der Hand hat, ist die bessere Bezahlung seiner Mitarbeiter. Leute aus anderen Niedriglohnbranchen – Paketdienste, Logistik – abzuwerben, geht nur, wenn man mehr zahlt. Bisher laufen die Verhandlungen leider sehr zäh. Ein Machtwort von Bayerns Finanzminister – er ist Aufsichtsratschef – könnte helfen!
Dirk.Walter@ovb.net