Peking – Nach dem abrupten Ende der Null-Corona-Politik können Chinesen bald wieder Urlaub im Ausland machen. Wie die Nationale Einwanderungsbehörde mitteilte, sollen Chinesen, die ins Ausland reisen wollen, ab dem 8. Januar wieder Pässe beantragen können. China hatte die Ausgabe neuer Pässe für touristische Reisen kurz nach dem Beginn der Pandemie eingestellt. In der Regel wurden nur noch dringende Geschäftsreisen und Auslandsaufenthalte zu Studienzwecken genehmigt.
Die Pekinger Gesundheitskommission hatte bereits mitgeteilt, dass die Gefahrenstufe des Coronavirus ab dem 8. Januar abgesenkt und damit auch die Quarantäne bei der Einreise nach China entfallen werde. Zuletzt wurden Reisende noch für mindestens fünf Tage in einem Hotelzimmer isoliert und streng überwacht.
Das Virus verbreitet sich aktuell rasend schnell. Nach offiziell unbestätigten Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung infiziert. Krankenhäuser sind überfüllt, und viele Krematorien können die Leichen nicht mehr schnell genug einäschern.
Die heftige Corona-Welle in China löst auch im Ausland wachsende Besorgnis aus: Die USA verhängten gestern eine Testpflicht für alle Flugreisenden aus China, die am 5. Januar in Kraft treten soll. In Italien gilt eine solche Regelung bereits ab sofort, inklusive Sequenzierung. Weitere Länder wie Japan oder Indien kündigten ebenfalls eine Testpflicht für alle Einreisenden aus der Volksrepublik an. Der chinesische Außenamtssprecher Wang Wenbin wies die internationale Besorgnis am Mittwoch als unbegründet zurück.