Manchmal ist es schon erstaunlich, wie irrlichternd und von politischen Stimmungen getragen die deutsche Corona-Politik auch nach drei Jahren Pandemie noch unterwegs ist. Da findet in China, das – zugegeben – mit seiner Null-Covid-Politik lange noch viel irrlichternder agierte, gerade ein Monsterausbruch statt, der mögliche Mutationen via Flugzeug auch nach Europa bringen könnte. Doch die Bundesregierung wartet selbst mit der kleinstmöglichen Vorsichtsmaßnahme lieber ab: Vorerst gibt es nicht einmal eine Testpflicht bei der Einreise.
Wie passt das zusammen mit der Politik eines Gesundheitsministers, der beim Bahnfahren weiter auf FFP2-Masken pocht? Karl Lauterbach muss sich schon überlegen, für wie gefährlich er das Virus noch hält. Hier ein bisschen SPD-Vorsicht und da ein wenig FDP-Liberalität ist jedenfalls keine stringente Politik der Ampel.
Wirklich frech ist übrigens, dass nun ausgerechnet Peking andere Länder vor strikten Bestimmungen für Einreisende aus China warnt. Jene Regierung, die selbst Einheimische wie Urlauber mit Zwangsquarantäne, Lockdowns und Massentests drangsalierte – und damit letztlich krachend scheiterte. Bis heute kann man sich auf die Corona-Informationen aus China nicht verlassen. Allein deshalb wären Tests an Flughäfen wichtig: um mögliche Mutationen möglichst früh zu erkennen.
Mike.Schier@ovb.net