Grüne Hänge und Skifahrer, die im Pulli auf verkümmerten Schneebändern gerade noch so von Lift zu Lift kurven – das ist in den meisten oberbayerischen Wintersportgebieten gerade trostlose Realität. Und eine Piste nach der anderen macht ganz dicht. Plusgrade statt Pulverschnee. Wer den Klimawandel abstreitet, kann das tun. Am Ende bleibt: Verlässlicher Skibetrieb über viele Wochen ist in der Region nicht (mehr) möglich.
Dabei waren die Voraussetzungen für die Produktion von Kunstschnee heuer so gut wie selten: Die eisigen Tage Mitte Dezember waren perfekt für die Schneekanonen. Aber die Vorräte und damit die Hoffnung auf ein stabiles Geschäft schmolzen ab Weihnachten rasant dahin.
Was ist die nächste Stufe? Bessere Schneekanonen, die Beschneiung auch bei milden Temperaturen möglich machen? Kühltürme, um das Wasser aus den Speicherseen auf Betriebstemperatur herunterzukühlen? Beides wäre möglich – aber absurd teuer, auch was die Stromkosten angeht. Bevor eine Aufrüstung diskutiert wird, muss man sich ernsthaft fragen: Ist es das noch wert? Vielleicht liegt die Zukunft der oberbayerischen Berge doch im sanften Wintertourismus, auch wenn der Schneekanonen-Minister Hubert Aiwanger das verteufelt. Gestern waren einige Gipfel voll mit Sonnenanbetern. Wandertag im Januar – und ein gutes Geschäft für die Bergbahnen.
Carina.Zimniok@ovb.net