Berlin – Staat und Krankenkassen haben einem Medienbericht zufolge in den vergangenen drei Jahren möglicherweise deutlich zu viel Geld für PCR-Tests ausgegeben. Recherchen von WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“ zufolge waren es insgesamt sechs Milliarden Euro.
Der Bericht legt nahe, dass die Erstattungspreise für die Labore für durchgeführte PCR-Tests vor allem in der Anfangsphase der Corona-Pandemie deutlich zu hoch angesetzt gewesen sein könnten. Die FDP forderte einen Untersuchungsausschuss. Das Bundesgesundheitsministerium wies darauf hin, dass die Preise inzwischen gesenkt worden seien.
Laut Recherchen lag der Preis, den Labore zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 für einen PCR-Test abrechnen konnten, bei 59 Euro. Damals war Jens Spahn (CDU) Bundesgesundheitsminister. Festgelegt werden die Preise in der jeweils gültigen Coronavirus-Testverordnung. Der Preis für einen PCR-Test liegt nach der inzwischen mehrfach geänderten Verordnung momentan bei 32,39 Euro.
Für die PCR-Tests wurden möglicherweise viel zu hohe Materialkosten angesetzt, wie aus dem Bericht hervorgeht. So seien diese im Mai 2020 von Ärztevertretern mit 22,02 Euro beziffert worden, obwohl PCR-Tests auf dem freien Markt für vier bis sieben Euro zu haben waren.