Kampf um Soledar spitzt sich zu

von Redaktion

Kreml: Fortschritte haben „hohen Preis“ – Putin: Lage schwierig

Kiew – Die Lage rund um die umkämpfte ostukrainische Kleinstadt Soledar spitzt sich weiter zu. Kiew widersprach am Mittwoch russischen Angaben, wonach der strategisch wichtige Ort an die feindlichen Truppen gefallen sei. „Die Russen sagen, dass Soledar unter ihrer Kontrolle sei. Das stimmt nicht“, teilte der Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Armee, Serhij Tscherewatyj, mit.

Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax von einer „positiven Dynamik beim Vorankommen“ gesprochen. Eine offizielle Bestätigung der Einnahme war das nicht. Am Dienstag hatte der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, behauptet, dass die Kleinstadt im Gebiet Donezk fast erobert und etwa 500 ukrainische Soldaten eingeschlossen seien.

Zuletzt erzielten Moskaus Truppen bei Soledar und dem benachbarten Bachmut Berichten zufolge Geländegewinne. Die Verluste auf beiden Seiten sollen enorm sein. Kremlsprecher Peskow räumte ein, dass Russlands Fortschritte „einen hohen Preis“ hätten. Die Städte sind von strategischer Bedeutung, weil sie Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum zwischen Slowjansk und Kramatorsk sind.

Kremlchef Wladimir Putin bezeichnete die Lage in den völkerrechtswidrig annektierten Gebieten Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja indes als „schwierig“ und sagte: „In einigen Gebieten dauern Kampfhandlungen an.“ Das sei aber „kein Grund, um eine Pause zu machen und die dringlichsten Fragen aufzuschieben“. Er wies das russische Kabinett an, in den kommenden Monaten einen Plan für die Entwicklung der vier Regionen auszuarbeiten.

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