Der frühere britische Premierminister Boris Johnson hat sich einem Bericht der „Sunday Times“ zufolge während seiner Amtszeit finanziell unter die Arme greifen lassen, ohne das öffentlich zu machen. Demnach bürgte ein mit Johnson entfernt verwandter Unternehmer aus Kanada für einen ab Februar 2021 verfügbaren Verbraucherkredit von bis zu 800 000 Pfund. Johnson und seine Familie sollen auch gratis Urlaube in einem Luxusanwesen des Mannes verbracht haben. Pikant ist vor allem, dass der Unternehmer sich zeitgleich für die Leitung des britischen Kulturinstituts British Council beworben haben soll. Er wurde allerdings abgelehnt.
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sieht die Einrichtung eines speziellen UN-Sondertribunals für russische Kriegsverbrechen in der Ukraine skeptisch. „Das unterspült möglicherweise die Akzeptanz des Internationalen Strafgerichtshofs, den ich wirklich für eine Errungenschaft halte und den man keinesfalls schwächen darf“, sagte Buschmann der „Augsburger Allgemeinen“. „Es gibt sehr viele Staaten in Afrika, die sagen: Wenn hier was geschieht, ist der Internationale Strafgerichtshof gut genug; aber sobald etwas in Europa passiert, wollt ihr ein Sondertribunal.“
Russland hat nach Einschätzung britischer Militärexperten aus Angst vor einem ukrainischen Angriff mindestens zehn Schiffe seiner Schwarzmeerflotte aus dem Hafen von Noworossijsk auslaufen lassen. Angesichts der Zahl und der Art der Schiffe, sei es wahrscheinlich, dass Russland auf eine Bedrohung reagiere, die es wahrzunehmen glaube, hieß es in dem Geheimdienst-Update. Noworossijsk ist eine Hafenstadt in der Region Krasnodar auf dem russischen Festland.
Ein ehemaliger brasilianischer Minister aus der Regierung von Ex-Präsident Jair Bolsonaro ist in Verbindung mit der gewaltsamen Erstürmung des Parlamentsgebäudes und anderer Institutionen festgenommen worden. Ex-Justizminister Anderson Torres wurde laut Medienberichten am Samstag bei seiner Rückkehr aus den USA in der Hauptstadt Brasília verhaftet.