Teheran – Die Hinrichtung eines früheren hochrangigen iranisch-britischen Politikers im Iran wegen angeblicher Spionage hat international Empörung ausgelöst. Der britische Premierminister Rishi Sunak zeigte sich „entsetzt“ über die Hinrichtung. Sein Außenminister Jamey Cleverly kündigte weitere Sanktionen gegen den Iran an. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verurteilte die Hinrichtung via Twitter als „unmenschlichen Akt des iranischen Regimes“.
Der Iran hatte zuvor die Hinrichtung von Aliresa Akbari gemeldet. Der frühere Spitzenpolitiker war wegen „Korruption“ und „Gefährdung der inneren und äußeren Sicherheit des Landes durch Weitergabe von Informationen“ an das Vereinigte Königreich zum Tode verurteilt worden. Die iranische Justiz-Website „Misan Online“ berichtete, Akbari sei ein Spion für den britischen Geheimdienst MI6 gewesen und habe für seine Arbeit rund zwei Millionen Dollar erhalten.
Akbari hatte laut staatlichen Medien im Iran, der die doppelte Staatsbürgerschaft eigener Bürger nicht anerkennt, früher hohe Positionen im Sicherheits- und Verteidigungsbereich des Landes inne. Iranischen Staatsmedien zufolge war Akbari ein Veteran des Iran-Irak-Kriegs von 1980 bis 1988 und wurde zwischen März 2019 und März 2020 festgenommen. Ein von iranischen Medien in dieser Woche veröffentlichtes Video soll zeigen, wie er über seine Kontakte zu Großbritannien spricht.
BBC Persian veröffentlichte am Mittwoch eine Audionachricht, die von Akbari stammen soll. Darin sagt er, dass er gefoltert und gezwungen worden sei, Verbrechen zu gestehen, die er nicht begangen habe.