Jetzt noch einmal grundsätzlich: Kultur ist kein Luxus, den sich eine Gesellschaft leistet, wenn sie in Wohlstand lebt – Kultur ist eine Grundlage dieses Wohlstandes. Eine reichhaltige Kulturlandschaft zieht die Kreativen und Innovativen an. Deshalb ist es fahrlässig, wie uninspiriert in Bayern Kulturpolitik betrieben wird. Die neue Initiative Kulturzukunft – aus der engagierten Bürgerschaft gegründet – kann man deshalb nicht laut genug bejubeln.
Hier investieren Menschen ihre Freizeit dafür, eine Vision zu entwickeln, wie die Kulturlandschaft der Zukunft aussehen sollte. Und wie man den Baustellen begegnet, die auf die Kulturinstitutionen zukommen. Statt jedes Haus für sich zu betrachten, ist es höchste Zeit, einen Gesamtplan zu erstellen. Schluss zu machen mit dem Verbrennen von Millionen Euro wegen fehlender Konzepte – stattdessen Schließungen abstimmen, Ausweichstätten koordinieren, Erfahrungen austauschen.
Über klassische Zuständigkeitsbereiche hinweg. Warum etwa arbeiten Bau- und Kunstministerium nicht verstärkt zusammen? Es reicht nicht, Gebäude zu sanieren, damit sie weiter dastehen, wie es Planer in grauer Vorzeit erdachten. Stattdessen muss überlegt werden, was ein Kulturhaus der Zukunft braucht. Das Schöne ist: So ein Überlegen, Diskutieren, Entwickeln wirkt unheimlich belebend. Auf die ganze Stadt. Kein Luxus, Pflicht.
Katja.Kraft@ovb.net