Frankfurt – Christian Lindner (FDP) prescht mit seinen Plänen zur Aktienrente vor. Noch gibt es keinen Gesetzesentwurf, vereinbart ist aber, dass zehn Milliarden Euro des Bundes in den Kapitalstock für die Aktienrente fließen sollen. „Einmalig zehn Milliarden bringt nichts“, sagte der Finanzminister nun am Dienstag in Frankfurt. Deshalb sollen in einer Ansparphase 15 Jahre lang mindestens zehn Milliarden pro Jahr investiert werden, ohne dass etwas entnommen wird. Das wären mindestens 150 Milliarden Euro. Das sei das Minimum, um Ende der 30er-Jahre so hohe Erträge zu haben, dass die Rentenbeiträge um etwa einen Prozentpunkt gesenkt werden können.
Für die Zahlungen soll der Bund Schulden aufnehmen. Das Geld gehe an eine Stiftung, die auch das Kapital zur Finanzierung der Lagerung von Atommüll verwaltet. Investiert wird es vor allem in Aktien, wohl auch auf Basis von Nachhaltigkeits-Kriterien. Der Finanzminister hätte gerne Teile der Rentenbeiträge direkt in den Fonds geleitet, konnte sich damit aber offenbar in der Koalition nicht durchsetzen. Dass die Aktienrente kein besseres Image habe, liege auch an einer „Art ökonomischem Analphabetismus“ in Deutschland, sagte Lindner. höß