München – Israels ehemaliger Premierminister Naftali Bennett hat die Behauptung zurückgewiesen, westliche Staaten hätten einen Friedensvertrag zwischen Russland und der Ukraine verhindert. „Es ist unklar, ob so ein Deal zustande gekommen wäre“, schrieb der 50-Jährige auf Twitter. Er habe der Sache damals eine 50-Prozent-Chance gegeben, die USA seien weit skeptischer gewesen. „Schwer zu sagen, wer Recht hatte.“
Auslöser der Spekulationen war Bennet selbst. In einem Interview hatte er unlängst über seine Bemühungen gesprochen, kurz nach der russischen Invasion zwischen beiden Seiten zu vermitteln. Moskau und Kiew seien damals aus seiner Sicht zu Zugeständnissen bereit gewesen, sagte er. Er habe sich zudem stets eng mit den USA, Deutschland und Frankreich abgestimmt, wobei manche der Ansicht gewesen seien, es sei besser, die Ukraine kämpfe weiter. Großbritannien und die USA hätten die Gespräche dann gestoppt.
Kreml-nahe Medien nahmen das als Beweis für die Kriegslust des Westens. Was sie unterschlugen, war Bennetts Begründung für das Ende der Kontakte: „Als das Massaker von Butscha passierte, sagte ich: Es ist vorbei.“ mmä