Moskau – Der Einfluss des russischen Unternehmers Jewgeni Prigoschin, Gründer der berüchtigten Söldnergruppe Wagner, auf die Politik seines Landes scheint einem Medienbericht zufolge zu schwinden. Wie die „New York Times“ schreibt, kursiert in sozialen Medien ein Dokument, demzufolge Prigoschin in der Berichterstattung nicht mehr so prominent erwähnt werden solle wie bisher. Das Blatt zitiert den früheren Kreml-Berater Sergej Markow mit der Aussage, auf der Führungsebene habe man „ein bisschen Angst vor ihm“, da Prigoschins politische Ambitionen unklar seien.
Der Wagner-Chef selbst hatte zuletzt angedeutet, seine Ziele seien rein geschäftlicher Natur. Er hat sich in den vergangenen Monaten aber auch immer wieder sehr offensiv für eine Verschärfung des Angriffskrieges gegen die Ukraine ausgesprochen, an dem er mit seiner Söldnergruppe massiv beteiligt ist. Prigoschin galt bisher als enger Vertrauter Wladimir Putins. Der Bericht erwähnt jedoch auch Analysten, die ihm zutrauen, sich gegen den Präsidenten zu wenden, wenn dieser aufgrund von militärischen Rückschlägen geschwächt sei.