Lwiw, Februar 2022: Von der grenznahen Stadt aus flüchten viele Menschen nach Beginn des russischen Angriffs in Richtung Polen. Inzwischen haben laut UN-Nothilfebüro Ocha rund acht Millionen Menschen die Ukraine verlassen. 5,4 Millionen sind Vertriebene im eigenen Land.
Irpin, März: Unter schwierigen Bedingungen werden Menschen aus dem nordwestlich von Kiew gelegenen Irpin in Sicherheit gebracht. Hunderte suchen unter einer zerstörten Brücke Schutz.
Mariupol, März: Die südostukrainische Hafenstadt, in der vor Beginn des Krieges mehr als 400 000 Menschen lebten, wird zum Symbol für die völlige Zerstörung durch russische Angriffe. Sogar ein Entbindungskrankenhaus wird bombardiert. Das Stahlwerk Azovstal ist viele Wochen lang umkämpft, bis die letzten Verteidiger schließlich im Mai aufgeben.
Butscha, April: Nach dem Abzug russischer Truppen aus dem Kiewer Vorort werden dort hunderte Leichen von Zivilisten gefunden – teils mitten auf der Straße, mit Folterspuren und auf dem Rücken gefesselten Händen.
Kramatorsk, April: In der ostukrainischen Stadt trifft eine russische Rakete einen Bahnhof, an dem Menschen auf ihre Evakuierung warten. Rund 60 Personen sterben, darunter viele Kinder.
Odessa, August: Nach monatelanger Blockade verlässt am 1. August der erste Getreidefrachter den Schwarzmeer-Hafen. Die Ukraine und Russland hatten zuvor unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei ein Abkommen unterzeichnet.
Saporischschja, August/September: Der Name des Kernkraftwerks im Südosten steht für eine drohende nukleare Katastrophe. Im Spätsommer beschuldigen sich die Ukraine und Russland gegenseitig, den Meiler zu beschießen.
Isjum, September: Nachdem der Ort in der Ostukraine von der russischen Besatzung befreit wird, werden in einem Wald Gräber mit mehr als 400 Toten entdeckt. Die meisten von ihnen sind Zivilisten.
Lyman, Oktober: Die ukrainische Armee erobert die strategisch wichtige ostukrainische Stadt nach wochenlangen Kämpfen zurück.
Kertsch, Oktober: Bei einer Explosion stürzen zwei Teilstücke der 19 Kilometer langen Brücke ein, die Russland und die Halbinsel Krim verbindet. Der Kreml spricht von einem Terroranschlag durch die Ukraine.
Cherson, November: Wenige Tage nach dem Abzug russischer Truppen reist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in die Großstadt im Süden des Landes – mit dem Ziel, den Menschen seine Unterstützung auszudrücken.
Lwiw, November: Kein Strom, kein Gas, kein Wasser – die ukrainische Bevölkerung litt und leidet in vielen Regionen des Landes sehr darunter, dass Russland gezielt die Infrastruktur etwa für die Energieversorgung zerstört.
Kiew, Dezember: Die U-Bahnhöfe der Hauptstadt werden zu einem wichtigen Schutzraum vor russischen Luftangriffen, die auf zivile Infrastruktur zielen. Kaum ein Tag vergeht in der Ukraine ohne Luftalarm. Dennoch geht der Alltag relativ normal weiter.
Bachmut, Februar 2023: Der Kampf um die ostukrainische Stadt ist die derzeit blutigste Schlacht. Nach Angaben beider Seiten gibt es dort hohe Verluste. Von vormals 70 000 Menschen leben noch etwa 5000 in der Frontstadt.
Kiew, Februar: Vier Tage vor dem Jahrestag des Kriegsbeginns besucht US-Präsident Joe Biden überraschend Kiew.