Rücktritt Bischof Bode

Was ist mit Kardinal Woelki?

von Redaktion

VON CLAUDIA MÖLLERS

13 Jahre nach dem Bekanntwerden des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche und fünf Jahre nach der erschütternden Studie über die Ursachen des Skandals scheidet nun der erste Bischof aus dem Amt. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat schwere Fehler beim Umgang mit Missbrauchsfällen begangen und mit glaubwürdiger Reue mehrfach eingeräumt. Der 72-Jährige stellt sich seiner Verantwortung, zieht die Konsequenzen – und der Papst hat erstmals ein Rücktrittsgesuch eines deutschen Bischofs im Zusammenhang mit der Missbrauchsaufarbeitung angenommen.

Bode, der auch stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz war, steht für die Gruppe der reformfreudigen Bischöfe. Beliebt, nahbar, ein Kämpfer für mehr Frauenrechte in der Kirche. Dass er sich – wenn auch sehr spät – persönlich zu seinen Fehlern bekennt und die Konsequenzen zieht, verdient Respekt.

Warum Franziskus bei Bode den Rückzug zulässt, beim Münchner Kardinal Reinhard Marx und dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße ablehnt sowie beim Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki seit einem Jahr in der Schwebe lässt, ist das Geheimnis des Papstes. Kaum einer versteht noch das Zögern im Kölner Fall. Braucht der Papst Woelki als Einbremser im deutschen Reformkurs? Eine solche Taktik würde nur noch mehr Unheil stiften.

Claudia.Moellers@ovb.net

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