Neuer Landesbischof Kopp

Schwere Bürde durch knappe Wahl

von Redaktion

CLAUDIA MÖLLERS

In der Verlängerung, im siebten Wahlgang, ist der Münchner Regionalbischof Christian Kopp zum Nachfolger des evangelischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm gewählt worden. Mit einer Stimme über der absoluten Mehrheit. Es war ein regelrechter Wahlkrimi, der die evangelische Kirche seit Montag in Atem gehalten hat. Zum Teil bis spät in die Nacht wurde beraten, wie man in dieser verfahrenen Situation weiter vorgehen soll. Die Außenwirkung war desaströs, die Synode vermittelte den Eindruck, nicht handlungsfähig zu sein.

Entgegen der ausdrücklichen Empfehlung des Wahlvorbereitungsausschusses entschieden sich die Synodalen zu einer Wahlverlängerung. Für den 58-jährigen Kopp bedeutet die Wahl eine mehrfache Bürde: In Zeiten, in denen sich viele Gläubige von der Kirche abwenden, Finanzen und Personal knapper werden, muss er mit Landeskirchenrat und Synode ein neues, überzeugendes Angebot für Menschen entwickeln.

Zugleich geht er mit der Last an den Start, nur eine hauchdünne Mehrheit in der Synode zu haben. Jetzt muss er als Landesbischof das Vertrauen derer gewinnen, die ihm mit Skepsis begegnen. Es gibt viele Wunden zu heilen – dessen ist sich der zukünftige Landesbischof bewusst. Nicht zuletzt auch bei Frauen in der Landeskirche – weil sie nach zwei erfolglosen Versuchen in der Vergangenheit erneut bei einer Bischofswahl gescheitert sind.

Claudia.Moellers@ovb.net

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