Berlin – Die Bundesregierung steht trotz Kritik zur Rückgabe der „Benin-Bronzen“ an Nigeria. Ein Sprecher des Außenamtes sagte, bei Rückgabe gehe es um die Behebung eines historischen Unrechts, nämlich den „unrechtmäßigen Erwerb und Besitz“ der Kunstwerke. Die Rückgabe sei nicht an Bedingungen geknüpft worden.
Die Bundesregierung hatte mit Nigeria die Rückgabe von rund 1100 in deutschem Besitz befindlichen Kulturgütern vereinbart, mit der Erwartung, dass sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Im März hatte der scheidende Staatspräsident Muhammadu Buhari allerdings erklärt, dass sämtliche Benin-Bronzen in den Besitz von Oba Ewuare II., Oberhaupt der früheren Königsfamilie Benins, übergeben werden. Nun ist zweifelhaft, ob die Artefakte weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich sein werden. Die Union reagiert mit Spott. „Die Stücke verschwinden im Privatbesitz des nigerianischen Königs. Und unsere Staatskasse ist um fünf Millionen Euro ärmer, die in den Bau eines Museums in Nigeria geflossen sind, das die zurückgegebenen Schätze nie erblicken wird“, sagte die CSU-Abgeordnete Dorothee Bär.