Lukaschenko wieder aufgetaucht

von Redaktion

Nach Gerüchten über Krankheit tritt der Machthaber im TV auf

München/Minsk – Nach tagelangen Spekulationen über seine Gesundheit ist in Belarus Machthaber Alexander Lukaschenko (68) bei einem Termin mit Militärs wieder aufgetaucht. Das Staatsfernsehen in Minsk zeigte ihn gestern in einer Militär-Uniform. Zuvor hatte es Berichte über Krankheit und einen angeblichen Klinikaufenthalt gegeben.

„Lassen Sie uns darauf schauen, was um unser Land herum passiert, besonders in der Luft“, sagte Lukaschenko. Er ging dann direkt auf bisher von der russischen Führung nicht einmal bestätigte Abschüsse von Hubschraubern und Flugzeugen im Gebiet Brjansk an der Grenze zur Ukraine und zu Belarus ein. Die Ereignisse in der russischen Region am Samstag hätten Belarus in Alarmbereitschaft versetzt, sagte Lukaschenko. Ob es sich bei den Fernsehbildern um echte handelt, ist aber unklar – auffällig ist, dass er im TV einen Verband an der linken Hand trägt. In der Woche davor hatte er den Verband an der rechten Hand getragen.

Der Machthaber war tagelang von der Bildfläche verschwunden. Ex-Kultusminister Pawel Latuschko hatte gesagt, Lukaschenko sei „offensichtlich sehr ernsthaft erkrankt“. Bei der Moskauer Militärparade am 9. Mai wirkte Lukaschenko ermattet. Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja rief gar dazu auf, sich auf einen politischen Wechsel vorzubereiten. „Wir müssen auf jedes Szenario gut vorbereitet sein“, sagte sie und warnte vor einer Einmischung Moskaus. Gemeint war ein möglicher Anschluss Belarus’ an Russland.  mmä/dpa

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