Hilfen für Ölheizungen

Viele Bürger sind zu Recht sauer

von Redaktion

VON ANDREAS HÖSS

Wer mit Öl, Holz oder Pellets heizt, kann seit Montag auch in Bayern endlich Zuschüsse für seine exorbitanten Heizrechnungen aus dem Jahr 2022 beantragen. Da ist die Freude groß, sollte man meinen. Doch oft ist das Gegenteil der Fall. Denn seither erreichen unsere Redaktion wütende Anrufe und Briefe von Bürgern, die enttäuscht sind und sich veräppelt fühlen – zu Recht.

Bis man einen Antrag auf Zuschüsse stellen konnte, sind in Bayern sechs Monate vergangen. Andernorts ging das schneller. Die Abwicklung hat das Sozialministerium an einen Konzern abgedrückt, vermutlich für viel Geld. Hinzu kommt: Die Hilfen können nur Bürger direkt beantragen, die einen digitalen Zugang für die Steuerplattform Elster haben. Alle anderen müssen sich an eine Telefonhotline wenden – wo man ewig in der Warteschleife hängt –, um dann zu erfahren, dass jemand mit Elster-Zugang den Antrag für einen erledigen soll. Dass man am Ende trotz Mehrkosten von oft 1000 bis 3000 Euro pro Familie für das Heizen meist gar keine Hilfen oder magere 150 oder 200 Euro bekommt, setzt dem Ganzen die Krone auf. Spannend wird auch, wie schnell das Geld fließt.

Während sich Bayerns Staatsregierung noch im Dezember rühmte, dass die Zuschüsse mitunter ihrem Einsatz zu verdanken seien, hört man von ihr seit Langem nichts mehr zum Thema. Vermutlich hofft man in Staatskanzlei und Sozialministerium, dass die Bürger sauer auf die Ampel in Berlin sind. Doch Bayern saß mit am Tisch, als die Höhe der Hilfen ausgehandelt wurde. Den Ärger mit den Anträgen hat auch der Freistaat zu verantworten.

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