Papst-Gesandter soll nach Moskau

von Redaktion

Berichte: Kirchen verstärken Missionen für Frieden in Ukraine

Vatikanstadt – In Argentinien sind Details zur geheimen Friedensmission von Papst Franziskus für die Vermittlung zwischen der Ukraine und Russland bekannt geworden. Die gewöhnlich gut informierte Rom-Korrespondentin der argentinischen Tageszeitung „La Nacion“ berichtete, dass der Papst zwei vertraute Geistliche mit Friedensbotschaften nach Moskau und Kiew entsenden wolle.

Demnach will Franziskus den aus Rom stammenden Kardinal Matteo Zuppi nach Kiew schicken. Zuppi ist Kardinal von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz. Zudem ist er der Gemeinschaft von Sant’Egidio eng verbunden, die für den Vatikan wiederholt in delikaten Vermittlerfunktionen tätig war. Nach Moskau wolle der Papst seinen Ostkirchen-Spezialisten, Erzbischof Claudio Gugerotti, entsenden. Gugerotti spricht fließend Russisch und hat in der Vergangenheit als Vatikan-Diplomat in mehreren ehemaligen Staaten der ehemaligen Sowjetunion gedient. Zuletzt hatte er am 3. Mai überraschend den Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Metropolit Antonij, in Rom getroffen. Gugerotti selbst gab am Freitag allerdings an, er wisse bislang nichts von einer ihn betreffenden Mission.

Derweil versucht der Weltkirchenrat (ÖRK), die zerstrittenen orthodoxen Kirchen Russlands und der Ukraine an einen Tisch zu bekommen. Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der als Vorsitzender des Zentralausschusses des ÖRK zu Gesprächen in Kiew war, hofft auf einen runden Tisch mit den orthodoxen Kirchen Anfang Oktober. Die Verständigung der Kirchen sei untrennbar mit dem Bemühen um ein Ende des Kriegs verbunden.  kna/epd)

Artikel 3 von 11