FDP hält Habecks Heizungsgesetz auf

Der Feind in meinem Koalitionsbett

von Redaktion

VON GEORG ANASTASIADIS

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich ist genervt, sagt er. Von der FDP, der er vorwirft, beim Heizungs(verbots)gesetz von Robert Habeck zu bremsen. Doch es sind ausgerechnet die Sozialdemokraten, die selbst noch die wuchtigsten Änderungen an dem Gesetzentwurf verlangen – wie etwa eine scharfe Begrenzung der erlaubten Kostenumlage auf die Mieter. Das heißt: Eigentümer vermieteter Häuser und Wohnungen sollen auf den Kosten des vom Staat erzwungenen Heizungstauschs weitgehend selbst sitzen bleiben. Das verändert den Charakter des Gesetzes noch weiter und ziemlich fundamental.

Immer mehr zeigt sich, dass das Gesetz aus der Feder des entlassenen grünen Staatssekretärs Graichen ebenso mangelhaft ist wie dessen Amtsverständnis. Und dass es dringend zurück muss in die Montagehalle, es mindestens einer umfangreichen Überarbeitung im Bundestag bedarf, mögen die Grünen auch Zeter und Mordio schreien und die SPD scheinheilig mit dem Finger auf die FDP zeigen. Die Liberalen haben richtig entschieden: Bei einer staatlichen Zwangsmaßnahme, die mit teils fragwürdigen Vorgaben so tief eingreift in das Eigentumsrecht seiner Bürger, muss Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehen.

Dass dem grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck das alles nicht gefallen kann, ist verständlich, trägt er doch die politische Verantwortung für die nun eingetretene Verzögerung. Entstanden ist der dilettantische Gesetzentwurf, mit dem das Inkrafttreten der Wärmewende noch ein Jahr früher als verabredet durchgepeitscht werden sollte, schließlich in seinem Ministerium. Mit dem sturen Durchdrücken des AKW-Ausstiegs, als hätte es Russlands Krieg nie gegeben, hat der grüne Minister bereits genug Schaden für Deutschland angerichtet und Wohlstand zerstört. Vor der Sommerpause (und den Wahlen in Bayern und Hessen?) passiert wahrscheinlich also erst mal nichts. Sollen Grüne und SPD ruhig weiter ihr trauriges Lied vom Feind in ihrem Berliner Koalitionsbett singen. Es dürfte nicht zu dessen Schaden sein.

Georg.Anastasiadis@ovb.net

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