Ob es ein kluger Schachzug war, sich als frischgebackener Präsidentschaftskandidat von Twitter-Besitzer und Milliardär Elon Musk interviewen zu lassen, ist fraglich. Doch Ron DeSantis, der nun als schärfster parteiinterner Konkurrent von Donald Trump für 2024 angesehen werden muss, scheint keine Zeit mit großen strategischen Überlegungen zu verschwenden. Musk ist jedenfalls in den letzten Monaten immer erratischer und unberechenbarer geworden, was auf lange Sicht durchaus eine Gefahr für DeSantis bedeuten kann.
Die Kernfrage ist zunächst jedoch, ob der Gouverneur von Florida mit seinen radikal-populistischen konservativen Ideen zu Migranten, Transsexuellen und Waffen dem in Umfragen deutlich führenden Trump gefährlich werden kann. Der Ex-Präsident wird in den Sommermonaten höchstwahrscheinlich mit ein oder zwei neuen Strafanklagen konfrontiert werden –- doch seine unerschütterlichen Stammwähler sehen dies nur als politische Verfolgung durch den Apparat der Demokraten an. DeSantis dagegen verfügt über eine saubere Vergangenheit, was man als kleineres Übel ansehen könnte.
Entscheidend für 2024 dürfte sein: Weder Trump noch DeSantis sind Wechselwählern in den traditionell engen Bundesstaaten wirklich vermittelbar. Joe Biden hat also trotz unübersehbarer Altersbeschwerden bei diesem Republikaner-Feld beste Chancen auf eine Wiederwahl.
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