Leipzig – Nach einer Verurteilung von Mitgliedern der linksextremen Szene aus Leipzig haben Sympathisanten dort und in anderen Städten am Mittwochabend teilweise gewaltsam demonstriert. In Leipzig, Bremen, Berlin und Hamburg kam es nach Angaben der Polizei zu Ausschreitungen. Einsatzkräfte wurden demnach von teils vermummten Demonstranten mit Flaschen, Steinen und Pyrotechnik beworfen. In Bremen nahm die Polizei etwa 70 Verdächtige unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs fest.
In Hamburg und Leipzig kam es nach dem Ende abendlicher Protestzüge laut Polizei ebenfalls zu Wurfattacken auf Einsatzkräfte und dem Abbrennen von Pyrotechnik. In Hamburg gab es sieben Fest- und Ingewahrsamnahmen sowie drei verletzte Polizisten. In Leipzig wurden vier Einsatzkräfte leicht verletzt, blieben jedoch dienstfähig. Dort gab es zudem fünf Fest- und Ingewahrsamnahmen.
Gestern Abend verkündete die Stadt Leipzig das Verbot einer für Samstag geplanten Versammlung im Stadtteil Connewitz. Grund seien die Gefahrenprognose der Polizei, die Lageeinschätzungen des Verfassungsschutzes sowie weitere Erkenntnisse der Versammlungsbehörde.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) erhofft sich von dem Leipziger Urteil einen Abschreckungseffekt. „Das hat mit Sicherheit eine Wirkung, auch in diese Szene hinein, dass eben in Deutschland auch linksextremistische Straftaten nicht ungesühnt bleiben und dass sie auch sehr hart bestraft werden“, sagte er bei RTL. Es zeichne den Rechtsstaat aus, in einem so komplizierten Prozess in „großer Souveränität“ entschieden zu haben.