Sunak gegen Johnson

von Redaktion

Britischer Premier geht seinen Vor-Vorgänger öffentlich an

London – Der Streit zwischen dem britischen Premierminister Rishi Sunak und seinem Vor-Vorgänger Boris Johnson eskaliert öffentlich. „Boris Johnson hat mich um etwas gebeten, zu dem ich nicht bereit war, weil ich es nicht für richtig halte“, sagte Sunak am Montag. In einer Reaktion warf Johnson wiederum dem amtierenden Regierungschef vor: „Rishi Sunak redet Unsinn.“

Anlass für den öffentlichen Konflikt sind Ehrungen für Vertraute und Mitarbeiter Johnsons, die der konservative Politiker als Dank für ihre Treue ins britische Oberhaus berufen wollte. Nachdem das zuständige Komitee Holac einige Nominierungen aber abgelehnt hatte, wollte Johnson offenbar, dass Sunak ein Veto gegen diese Entscheidung einlegt. Laut Sunak „ging es darum, entweder den Holac-Ausschuss zu überstimmen oder Leuten Versprechungen zu machen“. Johnson hingegen sagte, Sunak hätte Holac lediglich auffordern sollen, die Überprüfung zu erneuern – das sei reine Formalie. Insgesamt seien acht Vorschläge Johnsons abgelehnt worden, teilte ein Holac-Sprecher mit. Sieben wurden akzeptiert.

Medienberichten zufolge geht es unter anderem um Johnsons Vertraute Nadine Dorries. Demnach wollte der Ex-Premier, dass die frühere Kulturministerin nach der kommenden Parlamentswahl, die vermutlich im Herbst 2024 stattfindet, ins House of Lords berufen wird. Das habe Holac mit Verweis auf gültige Fristen abgelehnt.

Dorries hatte ihr Parlamentsmandat am Freitag niedergelegt, wie auch Johnson selbst sowie der Abgeordnete Nigel Adams. Damit kommt es in diesen Wahlkreisen inmitten schlechter Umfragewerte für die Tories zu Nachwahlen. Niederlagen dürften Sunak unter Druck setzen.

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