CIA warnte vor Pipeline-Anschlag

von Redaktion

Bericht: Auch Berlin soll von ukrainischen Plänen gewusst haben

Berlin/Kiew – Der US-Geheimdienst CIA hat die Ukraine offenbar im Juni 2022 davor gewarnt, die Nord-Stream-Pipelines anzugreifen. Das ergaben Recherchen der ARD, des SWR, der „Zeit“ und des niederländischen Fernsehsenders NOS. Die CIA habe damals Hinweise vom niederländischen Militärgeheimdienst M IVD erhalten, wonach ein ukrainisches Sabotage-Team aus sechs Personen einen Anschlag auf die Nord-Stream-Pipeline plane.

Auch die Bundesregierung soll den Recherchen zufolge von der Warnung an die Ukraine gewusst haben. Ein Regierungssprecher wollte das nicht kommentieren. Die Recherchen wurden den Berichten zufolge allerdings von Quellen in mehreren Ländern bestätigt.

Insgesamt vier Explosionen hatten im September in den Wirtschaftszonen Schwedens und Dänemarks in der Ostsee mehrere Lecks in die Nordstream-Pipelines gerissen, die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden waren. Die Pipelines waren zu dem Zeitpunkt nicht in Betrieb, enthielten aber Gas. Anfang des Monats bestritt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Beteiligung seines Landes an dem Vorfall.

Derweil sind im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine durch Raketenbeschuss erneut viele zivile Opfer zu beklagen. Beim Einschlag einer Rakete in einem Wohnhaus in Krywyj Rih im Südosten des Landes, der Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj, starben elf Menschen. Drei Marschflugkörper habe die Luftverteidigung abwehren können, andere seien in zivile Objekte eingeschlagen. 28 Personen seien verletzt worden.

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