Erzbistum Köln soll 300 000 Euro an Opfer zahlen

von Redaktion

Köln – Das Erzbistum Köln soll nach einem Urteil einem Missbrauchsbetroffenen 300 000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Darauf angerechnet werden bereits an das Opfer ausbezahlte 25 000 Euro in Anerkennung des Leids, wie das Landgericht Köln gestern entschied. Der 64-jährige Georg Menne hatte vom Erzbistum 725 000 Euro Schmerzensgeld sowie 80 000 Euro für mögliche künftige Schäden verlangt.

Der Schmerzensgeldprozess gilt als Präzedenzfall. Missbrauchsbetroffene in der katholischen Kirche erhalten von Bistümern und Orden in der Regel Zahlungen in Anerkennung ihres Leides. Bislang erhielten Betroffene im Mittel rund 22 000 Euro pro Antrag, acht Prozent wurden mehr als 50 000 Euro bezahlt, manchen auch mehr als 100 000 Euro. Der Verein „Eckiger Tisch“, der Betroffene vertritt, wertete das Urteil als „wichtiges Signal für tausende ähnlich gelagerte Fälle“. Jetzt sei der Rahmen für solche Entschädigungen gerichtlich beschrieben worden. „Es wird Zeit“, so Sprecher Matthias Katsch.  cm/kn

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