Mali drängt auf Ende von UN-Einsatz

von Redaktion

Berlin will Minusma-Mission bis Mai 2024 geordnet beenden

Bamako/Berlin – Deutschland will trotz der Forderung von Malis Militärjunta nach sofortigem Abzug aller 12 000 UN-Blauhelmsoldaten den wohl gefährlichsten Auslandseinsatz der Bundeswehr geordnet beenden. Das Bundesverteidigungsministerium verwies darauf, dass derzeit Verhandlungen über die Zukunft der UN-Friedensmission in dem westafrikanischen Krisenstaat liefen. Die Bundeswehr ist an dem Einsatz noch mit etwa 1100 Soldaten beteiligt. Nach bisherigen Plänen soll damit in knapp einem Jahr Schluss sein.

Zuvor hatte die mit einem Putsch an die Macht gekommene Junta den „unverzüglichen“ Abzug aller UN-Blauhelme verlangt. Außenminister Abdoulaye Diop machte die Friedenstruppe der Vereinten Nationen am Freitag im UN-Sicherheitsrat dafür verantwortlich, dass die Krise in seiner Heimat kein Ende nehme. Die UN-Mission Minusma läuft seit 2013. Die UN sind bei solchen Missionen auf das Einverständnis des jeweiligen Landes angewiesen. Das derzeitige Mandat läuft Ende des Monats aus.

Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte: „Dass die malische Transitionsregierung und Russland die anstehende Verlängerung des UN-Mandats nutzen werden, um politisches Kapital daraus zu schlagen, überrascht uns nicht. Unser Interesse ist weiterhin ein geordneter Abzug.“ Deutschland will seine Soldaten bis zum 31. Mai 2024 abziehen.

Die Junta unter Oberst Assimi Goïta begründete ihre Forderung damit, dass der UN-Einsatz keinen Sinn mehr ergebe. Die Mission habe ihr Mandat zur Unterstützung der Autoritäten ins Gegenteil verkehrt. Außenminister Diop sagte, die Blauhelme seien „Teil des Problems“ geworden. » KOMMENTAR

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