Irland: Kühe für Klima töten?

Absurde Umweltpolitik

von Redaktion

VON CLAUDIA MÖLLERS

Die Pläne, die in Irland durchs dortige Landwirtschaftsministerium geistern, sind – gelinde gesagt – absurd. 200 000 Kühe zu töten, also zu keulen und zu vernichten, um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist ethisch nicht vertretbar. Auch wenn diese haarsträubenden Pläne auf Freiwilligkeit beruhen sollen und Landwirten ein Ausgleich von 3000 Euro je Kuh in Aussicht gestellt wird, ist das nur ein Beweis dafür, dass Irland zu spät auf die Klima-Problematik reagiert hat. Das soll nun die Landwirtschaft ausbügeln, weil es gut in die Debatte passt.

In Deutschland wurde die Zahl der Milchkühe bereits um 600 000 Tiere reduziert und sie wird weiter sinken. Aber nicht durchs Keulen, sondern durch einen Strukturwandel. Landwirte in Bayern reagieren darauf, dass ein Umdenken bei Verbrauchern eingesetzt hat, die mehr Tierwohl – damit weniger Tiere auf mehr Platz – und auch weniger, aber qualitativ hochwertiges Fleisch essen wollen. Die Familienbetriebe wissen längst, dass sie nicht mehr in alten Verhältnissen wirtschaften können. Wer heute einen Hof übernimmt, denkt die sich verschärfende Klimasituation mit. Reglementierung des Fleischgenusses, wie es manche Aktivisten erträumen, ist zu billig. Denn ohne Rinderhaltung auch keine Pflege der Weiden und keine Almen – wichtige CO2-Speicher. Das wäre nun wirklich kontraproduktiv im grünen Sinne.

Claudia.Moellers@ovb.net

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