Elf Jahre für Mordplan gefordert

von Redaktion

München/Schwabmünchen – Im Prozess um einen mutmaßlich geplanten Auftragsmord an einem tschetschenischen Regime-Kritiker fordert die Bundesanwaltschaft elf Jahre Haft für den Angeklagten. Sie beantragte am Donnerstag am Oberlandesgericht (OLG) München, die Verurteilung wegen Sichbereiterklärens zur Begehung eines heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen, Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz.

Die Ankläger sind davon überzeugt, dass der Mann sich gegenüber Mitgliedern des tschetschenischen Sicherheitsapparats bereiterklärte, einen in Deutschland lebenden tschetschenischen Oppositionellen zu töten. Der Angeklagte habe mit der Umsetzung dieses Auftrags begonnen, sich eine scharfe Schusswaffe samt Munition beschafft und eine weitere Person beauftragt, die Tat unmittelbar durchzuführen.

Dadurch habe nicht nur das Opfer selbst zum Schweigen gebracht werden sollen, sondern auch dessen in Schweden lebender Bruder. Der Mordauftrag sei insoweit „als Sippenhaft und Blutrache anzusehen“, fasste das Gericht das Plädoyer der Bundesanwaltschaft zusammen.

Der Angeklagte ist russischer Staatsbürger und soll die Tat laut Bundesanwaltschaft im Auftrag eines Cousins des Putin-treuen tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow vorbereitet haben. Er wurde jedoch vor der ursprünglich für Ende 2020 in Schwabmünchen geplanten Tat festgenommen.

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