Studie zu Ukraine-Flüchtlingen

Räumt die Hindernisse ab!

von Redaktion

VON CHRISTIAN DEUTSCHLÄNDER

Es ist und bleibt großartig, wie unser Land mit offenen Armen eine Million Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen hat. Trotzdem müssen wir darüber reden, wenn etwas schiefläuft. Noch immer haben nur 18 Prozent der erwerbsfähigen Ukrainer hier eine Arbeit. Keine gute Zahl, und seit Mitte 2022 kaum gestiegen. In Deutschland, das händeringend an jeder Ecke Hilfs- und Fachkräfte sucht, müsste die Quote viel höher sein; auch in Bayern, wo die Zahlen wenigstens etwas besser sind.

Die Gründe sind vielfältig. Es fehlt an den für manche Jobs nötigen Deutschkenntnissen, deshalb ist oder war ein größer Teil der Flüchtlinge in Sprachkursen. Das sollte sich von Monat zu Monat bessern; diese Fortschritte darf das Zielland auch einfordern. Auf Behördenseite ist die zögernde Anerkennung ukrainischer Abschlüsse ein dickes Problem: Alles dauert Monate, Zuständigkeiten sind verworren. In wohl zigtausend Fällen dürfen top ausgebildete Ukrainerinnen nicht in ihrem Beruf arbeiten, weil irgendein dämlicher Zettel fehlt. Die Erwerbstätigenquote muss zügig steigen, weil fast die Hälfte längerfristig hierbleiben will. Auch muss in einigen Monaten – ganz ohne schrille Sprüche – analysiert werden, ob die sanktionslose Versorgung mit Bürgergeld Anreize zur Arbeitsaufnahme senkt.

Christian.Deutschlaender@ovb.net

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