Chinas Außenhandel bricht ein

von Redaktion

Wirtschaft verliert an Schwung – Exporte nach Deutschland sanken um 15 Prozent

Peking – Der chinesische Außenhandel ist im Juni eingebrochen. Die Exporte sanken im Jahresvergleich um 12,4 Prozent auf 285 Milliarden Dollar (256 Mrd. Euro), wie die Zollbehörde mitteilte. Die Importe der zweitgrößten Volkswirtschaft gingen um 6,8 Prozent auf 215 Milliarden Dollar zurück. Beide Werte fielen schwächer aus als erwartet. Bereits in den Vormonaten hatte sich der Außenhandel abgekühlt.

Grund für den Rückgang der Exporte ist vor allem die schwache Dynamik auf den Weltmärkten. Die Inflation sowie gestiegene Zinsen und Energiepreise infolge des Krieges in der Ukraine belasten zudem die Nachfrage nach Produkten „Made in China“. Die Importschwäche ist auf den schwachen Binnenmarkt der Volksrepublik zurückzuführen. Dort bleibt die wirtschaftliche Erholung nach dem Ende der Corona-Einschränkungen hinter den Erwartungen zurück.

Besonders stark brach der Handel mit den USA ein, wohin China 23,7 Prozent weniger exportierte als im Vorjahr. Die Exporte nach Deutschland sanken um 15 Prozent. Die chinesischen Importe aus Deutschland stiegen um 0,7 Prozent. China habe es mit einem „komplexen und schwierigen Umfeld“ zu tun, sagte Lyu Daliang, Sprecher der Zollbehörde. Auch deutsche Unternehmen hatten sich für dieses Jahr mehr erhofft. So berichtete der Maschinenbauverband VDMA in dieser Woche von einer merklichen Flaute. Wichtige Abnehmer halten sich demnach mit Investitionen zurück, und den Regionalregierungen fehlt das Geld für neue Großprojekte.

Artikel 1 von 11