Mehrheit hält AfD für rechtsextrem

von Redaktion

57 Prozent empfinden die Einordnung als passend

Berlin – Mehr als die Hälfte der Deutschen hält die AfD aktuell für eine rechtsextreme Partei. Das zeigen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach halten 57 Prozent den Begriff „rechtsextrem“ für passend zur Beschreibung der AfD. 19 Prozent der Bürger sind laut Umfrage der Auffassung, die AfD sei eine bürgerlich-konservative Partei. Neun Prozent gaben an, für sie sei die AfD eine „Partei der Mitte“.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die AfD 2021 als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft. Diese Einstufung, die den Einsatz von nachrichtendienstlichen Mitteln erlaubt, hatte das Kölner Verwaltungsgericht im März 2022 bestätigt. Die AfD legte Berufung ein. Das Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster ist noch nicht abgeschlossen. In Wahlumfragen stand die AfD zuletzt teilweise mit rund 20 Prozent auf Platz zwei hinter CDU/CSU.

Wie die Ergebnisse der YouGov-Umfrage zeigen, tendieren Ältere, Menschen mit höherem Schulabschluss sowie Menschen, die im Westen Deutschlands leben, eher dazu, die AfD als rechtsextrem einzuschätzen. Unter denjenigen, die in der AfD eine bürgerlich-konservative Partei sehen, sind mehr Männer als Frauen. Von den Befragten, die angaben, bei der Bundestagswahl 2021 die AfD gewählt zu haben, entschieden sich die meisten für das Etikett „bürgerlich-konservativ“.

Insgesamt haben die Wahlberechtigten den Eindruck, relativ gut informiert zu sein, was die Positionierungen der AfD zu konkreten politischen Fragen angeht. Demnach glauben 46 Prozent, sehr viel oder ziemlich viel über die Ziele der AfD zu wissen.

Artikel 7 von 11