Mehrheit hält Moskau für Bedrohung

von Redaktion

Umfrage: Jeder zweite Deutsche lehnt Kuschelkurs mit Kreml ab

Berlin – Wenn es um den richtigen Umgang mit Russland geht, gehen die Meinungen der Deutschen in Ost und West auseinander. Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur stimmten 37 Prozent der Befragten dem Satz zu, „Russland ist ein Land, mit dem sich die Bundesregierung besser gut stellen sollte“. Jeder zweite Teilnehmer äußerte sich dazu ablehnend. Die Zustimmung lag in den Ost-Bundesländern weit höher als im Westen.

Dass im Osten mehr Menschen für einen vorsichtigen Umgang mit Russland plädieren, ist aber nicht unbedingt als Zustimmung zum aggressiven Kurs des Kremls zu verstehen. Stattdessen spielen hier auch Sorgen eine Rolle. Denn auch auf dem Gebiet der Ex-DDR gibt es laut Umfrage mehr Menschen, die Moskau als Bedrohung für Deutschland empfinden, als solche, die das nicht so sehen.

Unter den Wählern der AfD ist der Anteil derjenigen, die meinen, die Bundesregierung solle sich mit Russland gut stellen, am größten. Danach folgen – allerdings mit großem Abstand – Wähler, die bei der zurückliegenden Bundestagswahl ihr Kreuz bei der Linken oder der FDP gemacht hatten. Bundesweit sehen demnach 63 Prozent der Wahlberechtigten Russland als Bedrohung. 30 Prozent der Deutschen stimmen dieser Aussage eher oder überhaupt nicht zu. Dass Russland für Deutschland ein „potenzieller Partner“ ist, sehen nur 28 Prozent der Bürger so. 62 Prozent lehnen diese Einschätzung ab.

Laut Umfrage ist im Osten fast jeder Zweite heute der Meinung, dass das politische System der DDR für das berufliche Leben ihrer Bürger im Vergleich zur heutigen Bundesrepublik mehr Vorteile hatte. Auch was das private Leben angeht, das unter anderem geprägt war von der fehlenden Reisefreiheit, ist die Sicht auf die DDR im Osten heute etwas positiver als im Westen. Allerdings sehen im Rückblick auf das DDR-Regime sowohl im Westen als auch im Osten mehr Menschen Nachteile für das private Leben als Vorteile.

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