Die AfD will regieren

von Redaktion

Auf dem Parteitag schwärmt der Chef von „Harmonie“

Magdeburg – AfD-Chef Tino Chrupalla hat auf dem Parteitag in Magdeburg den Machtanspruch seiner Partei bekräftigt. „Wir können Regierungsverantwortung übernehmen“, sagte er am Freitag vor 600 Delegierten. „Wir sind bereit für mehr.“ Den Umfrage-Höhenflug führte er darauf zurück, dass nach langen Grabenkämpfen nun „Disziplin, Einigkeit und Harmonie“ in der AfD herrsche.

Der AfD-Chef appellierte an die Partei, ihre Geschlossenheit zu wahren und „diese Harmonie auch in die nächsten Wahlkämpfe zu tragen“. Dabei verwies er auf die Landtagswahlen in Bayern und Hessen im Herbst sowie in Brandenburg, Sachsen und Thüringen im nächsten Jahr. Von ihrer Machtbasis im Osten wolle die AfD dann ihre Regierungsfähigkeit für das ganze Land demonstrieren.

Mit Blick auf die CDU und ihren Vorsitzenden Friedrich Merz sagte Chrupalla, die aufgebaute Brandmauer zur AfD sei „falsch“. Das habe auch Merz erkannt. Mit Blick auf mögliche Koalitionspartner fügte er hinzu, die AfD koaliere mit jedem, der Politik im Interesse der Bürger machen wolle – außer den Grünen. Mit der AfD will indes niemand koalieren.

Mit deutlicher Mehrheit stimmten die Delegierten nach kontroverser Debatte für den Beitritt zur Europapartei ID. Sie ist ein Dachverband mehrerer rechter Parteien, darunter die italienische Lega, der französische Rassemblement National (RN) und die österreichische FPÖ. „Wir wollen in Europa Mehrheiten haben gegen die etablierten Parteien, die sich Europa zur Beute gemacht haben“, sagte Ko-Parteichefin Alice Weidel. Kritiker hatten in der Debatte argumentiert, mit dem Beitritt werde die AfD ihren „Markenkern als rein deutsche Partei verkaufen“.

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