Freising – Die Stadt Freising hat Kardinal Friedrich Wetter (95) darum gebeten, seine Ehrenbürgerwürde zurückzugeben – nun ist der Geistliche dem Anliegen nachgekommen. Hintergrund ist das im Januar 2022 veröffentlichte Gutachten zum Thema „Sexueller Missbrauch Minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker sowie hauptamtlich Bedienstete im Bereich der Erzdiözese München und Freising von 1945 bis 2019“. Das habe auch Wetter belastet, der 1982 bis 2008 Erzbischof war, fand die Linke im Stadtrat. Sie stellte den Antrag.
Ende April beschloss der Stadtrat „nach intensiver Diskussion“, wie Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher sagte, Kardinal Wetter zu bitten, die Würdigung zurückzugeben – als Zeichen der Rücksichtnahme auf das Leiden der Missbrauchsopfer. Eschenbacher war persönlich bei Wetter. Der habe ihm die Urkunde mit den Worten zurückgegeben, dass sich niemand seinetwegen streiten solle. Alt-OB Dieter Thalhammer, der Wetter 2010 die Ehrenbürgerwürde verliehen hatte, kritisierte die Entscheidung. „Das hat der Kardinal nicht verdient.“ as