VON FRIEDEMANN DIEDERICHS
Und wieder eine Anklage gegen Donald Trump. Noch nie hat sich ein früherer US-Präsident und erneuter Kandidat für das höchste Amt so vielen Strafverfahren ausgesetzt gesehen wie der Republikaner. Und eine vierte Anklage steht offenbar im Bundesstaat Georgia kurz bevor, auch hier geht es um den Ausgang der Wahl 2020. Man mag von Trump halten, was man will. Er ist sicher ein völlig ungeeignetes Vorbild, wenn es um Ethik und Wahrheit in der Politik geht. Doch ist er auch ein Serien-Krimineller? Oder sind zumindest ein Teil der Vorwürfe, die Joe Bidens Justizministerium und Staatsanwälte mit bekannten Sympathien für die Demokraten hier am Fließband produzieren, politisch motiviert?
Die jüngsten Vorwürfe gegen Trump erscheinen jedenfalls teilweise dünn – zumal die Justiz dem Angeklagten nachweisen muss, davon überzeugt gewesen zu sein, dass es bei den Wahlen mit rechten Dingen zugegangen ist und dennoch das Gegenteil behauptet zu haben.
Der Ausgang von Wahlen ist in den USA schon mehrfach angezweifelt worden, ohne dass Beteiligte vor den Kadi gezerrt wurden. Bis heute vertreten beispielsweise Demokraten wie Hillary Clinton oder die Sprecherin des Weißen Hauses die Ansicht, dass Trump 2016 nicht legal und nur mit Hilfe Moskaus gewonnen habe. Selbst ein Sonderermittler fand dafür keine handfesten Indizien, das stört die Propagandisten nicht. So viel steht fest: Trump hat sich zu einem leicht angreifbaren Ziel gemacht.
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