Berlin – Nach dem Militärputsch im Niger sind inzwischen rund 60 deutsche Staatsangehörige mit französischen Flugzeugen aus dem westafrikanischen Land ausgeflogen worden.
Die Bundesregierung hatte zunächst auf eigene Evakuierungsflüge verzichtet. Am Donnerstagnachmittag startete dann aber doch eine Bundeswehrmaschine mit rund 30 Menschen nach Deutschland, die in der Nacht im niedersächsischen Wunstorf erwartet wurde. Laut Bundeswehr habe die Maschine vom Typ A400M in der Hauptstadt Niamey etwa 30 Menschen „aus Deutschland, der EU und weiteren Nationen“ an Bord genommen.
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dankte ihrer französischen Kollegin Catherine Colonna „von ganzem Herzen“ dafür, dass in französischen Flugzeugen auch Deutsche in Sicherheit gebracht wurden.
Das französische Außenministerium erklärte die Evakuierungsaktion am Donnerstag nach fünf Flügen für abgeschlossen. Insgesamt wurden den Angaben zufolge 1079 Menschen außer Landes gebracht – neben 577 Franzosen und deren Angehörigen auch Menschen zahlreicher anderer Nationalitäten. Auch USA und Großbritannien ordneten den Teilabzug ihres Botschaftspersonals an. Deutschland hält seine Botschaft im Niger weiter offen.
Die Bundeswehr betreibt einen Lufttransportstützpunkt in Niamey, der das zentrale Drehkreuz für die Bundeswehr in Westafrika und wichtig für den laufenden Abzug aus dem benachbarten Mali ist. Dort waren zuletzt mehr als 100 deutsche Soldaten stationiert.
Tausende Menschen haben sich gestern zum Jahrestag der Unabhängigkeit des Niger in Niamey versammelt, um ihre Unterstützung für die neuen Militärmachthaber zu demonstrieren.