Das Eigenheim im Alter

Senioren in der Steuerfalle

von Redaktion

VON CHRISTIAN DEUTSCHLÄNDER

Es gibt ja diese vermeintlich simplen, toll klingenden Rechnungen, wonach wir genügend Wohnraum hätten, würden nur die Senioren in kleinere Wohnungen ziehen. Mathematisch mag das so sein, den Wünschen und der Lebensleistung vieler Älterer, die sich ihr Häuschen oft abgespart und erschuftet haben, entspricht das nicht. Finger weg davon also. Worüber aber ernsthaft nachzudenken ist: Die Menschen, die aus freien Stücken im Alter ihren Wohnraum verkleinern wollen, sollten vom Staat nicht auch noch steuerlich geschröpft werden.

Der Denk-Ansatz aus der Ampel ist deshalb lobenswert, dass Senioren ihre Mietausgaben steuerlich abziehen könnten von den Mieteinnahmen ihres bis vor Kurzem selbst genutzten Eigenheims. Ohne solche Entlastung zahlen umziehende Rentner hohe Mieten und hohe Steuern als Strafe dafür, auf weniger Raum zu wohnen.

Handlungsbedarf gibt es also, Hoffnung aber nur wenig – wenn man sich anschaut, wie auf einem anderen, für Senioren mit Immobilien ebenfalls enorm wichtigen Feld getrödelt und verzögert wird: Bei der Erbschaftsteuer betreiben Bundesfinanzminister und Länder schlicht Arbeitsverweigerung. Sie fordern sich gegenseitig auf, Vorschläge vorzulegen. Weil sich keiner bewegt, passiert nichts – und der Staat kassiert weiter zu viel ab.

Christian.Deutschlaender@ovb.net

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