Kabul – Die radikalislamischen Taliban haben am Dienstag den zweiten Jahrestag ihrer Machtübernahme in Afghanistan gefeiert. Flaggen des „Islamischen Emirats Afghanistan“ – wie das Land von seinen Herrschern genannt wird – wehten an Kontrollpunkten in der gesamten Hauptstadt Kabul. Außenministerin Annalena Baerbock sprach von „zwei Jahren Rückschritt in die Steinzeit“. International bleiben die Taliban isoliert, während die Bevölkerung unter ausbleibenden Hilfen leidet. Durch die Straßen Kabuls fuhren Konvois von Taliban-Mitgliedern auf nach dem überhasteten Abzug der US-Armee vor zwei Jahren beschlagnahmten US-Militärfahrzeugen, männliche Anhänger der Machthaber versammelten sich auf einem Platz in der Nähe des verlassenen US-Botschaftsgebäudes. Einige der Männer trugen Waffen, andere machten lächelnd Selfies. In Herat im Westen Afghanistans skandierten Taliban-Anhänger: „Tod den Europäern, Tod den Westlern, es lebe das Islamische Emirat Afghanistan, Tod den Amerikanern.“